Ostfriesland November Blues: Von wahrer Lust und Leidenschaft

Wenn die dunklen Monate ins Land kommen, dann nimmt sich Ostfriesland Reloaded gerne Zeit für Bücher und Literaten. Auch in diesem Jahr und dieser Ausgabe geht es wieder um das geschriebene Wort. Im Mittelpunkt steht ein großer Dichter Ostfrieslands: Willrath Dreesen.

In den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war er im Hauptberuf zwar Bürgermeister und Kurdirektor von Langeoog, doch seine eigentliche Leidenschaft war die Literatur. Wann immer es ihm die Zeit erlaubte, zog er sich in sein kleines Refugium, seinen Hochsitz in den Dünen zurück, der heute noch wie einst dort thront und durch dessen Scheiben ein warmes Licht in den Abendhimmel strahlt. Man sieht den Schriftsteller dort förmlich noch sitzen an seinem Schreibtisch, die Zeilen formend und von Hand schreibend. Geboren in Norden, wurde er zu einem Heimatdichter von ganz eigenem Format. Nach vielen Jahren des Vergessens hat er besonders in 2022 ein kleines Revival erfahren. Zeit, Willrath Dreesen auch auf Ostfriesland Reloaded ein Portrait zu widmen plus ein kleines Herbstgedicht aus seinem Spätwerk zu präsentieren, dem “Eisvogel”.

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Sturmflutopfer: Eine Kegelrobbe auf Abwegen

Sturmfluten sind nicht nur für Menschen bedrohlich: Eine kleine Kegelrobbe versuchte sich am Sonntag auf Langeoog vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen und strandete mitten im Dünenübergang. Nicht mehr weit und sie wäre oben angekommen beim Atelier des Inselkünstlers Anselm an der Strandpromenade. Laut dem Langeooger Fotografen Deff Westerkamp, dem diese außergewöhnliche Aufnahme gelang, ging es dem Kleinen aber gut. (Foto: Deff Westerkamp)

Wattenmeer: Ein wildes Stück Deutschland oder 111 Geschichten zwischen Ebbe und Flut

Vor der Küste der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks erstreckt sich ein Naturwunder: das größte Wattenmeer der Welt, ein einzigartiges und sich stetig veränderndes Ökosystem von 14.700 Quadratmetern zusammenhängendem Schlick- und Sandwatt. Es spannt sich über 500 Kilometer von der Halbinsel Den Helder vor Texel über die gesamte deutsche Nordseeküste bis zur Landspitze beim dänischen Nordseebad Blåvand. Für über 10.000 Tiere und Pflanzen sind die Biotope und Lebensräume des Wattenmeers ein Zuhause. Es ist Rastplatz für zehn bis zwölf Millionen Zugvögel, unverzichtbar für den Fortbestand ihrer Arten. Ein Grund, nicht der einzige, um es 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe zu erklären.

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Harlesiel: Wattwanderzentrum Ostfriesland in neuem Domizil

Dem gewaltigen Wattenmeer noch ein bisschen näher gerückt als bisher ist das Wattwanderzentrum Ostfriesland. Nach vielen Jahren im Erdgeschoss vom „Wattkieker“-Gebäude am Hafen von Harlesiel, hat es mit der Saison 2021 direkt am Zugang zum Strand Platz genommen. Es ist damit genau da, wo alle sind, die die weite Nordsee und die frische Brise genießen: ganz nah der Ebbe und der Flut.

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Ostfriesland History: Geschichten von Gestern und goldenen Grenzen

In der letzten Ausgabe des Jahres wirft Ostfriesland Reloaded einen Blick zurück:

Es stellt Ihnen ein Buch vor, das neu aufgelegt und gestaltet, soeben wieder erschienen ist: Ostfriesland. Ein schneller Ritt durch Raum und Zeit ist eine Sammlung spannender, historischer Artikel, von denen viele bisher nur vereinzelt auf Ostfriesland Reloaded zu lesen waren. In der gedruckten Version fügen sich die Beiträge nun ein in ein größeres historisches Ganzes. Das ostfriesische Geschichte(n)-Buch ist die ideale Couchlektüre zum Schmökern zwischen den Jahren – auch als Geschenk immer gut geeignet, und das nicht nur zu Weihnachten! Sofort und versandkostenfrei bestellbar über den Shop des Verlages www.soeker-druckshop.de.

Neben dem Buchtipp in eigener Sache punktet die neue Ausgabe von Ostfriesland Reloaded mit zwei Artikeln zu einem ebenfalls historischen Thema: Es geht dabei um die sagenumwobene “Goldene Linie“, die einst zwischen Ostfriesland und Oldenburg gezogen wurde. Begeben Sie sich mit Ostfriesland Reloaded auf Spurensuche nach dieser berühmten Geraden, machen Sie eine kleine Zeitreise in die Gegenwart und das Grenzgebiet. Und lernen Sie ganz nebenbei mehr über die Hintergründe und Vermessung dieser bis heute relevanten Linie.

Viel Spaß beim Lesen!

Im Portrait: Detlef Stang, Macher und Mensch

Der Geschäftsführer vom Ökowerk Emden ist ein ganz besonderer Chef. Das spüren alle, die mit ihm zu tun haben: die Mitarbeiter, Pädagogen, Gäste und Besucher des weit über die Region hinaus bekannten Umweltbildungszentrums. Wenn Detlef Stang nun bald in Rente geht, dann werden es am Ende genau 16 Jahre und elf Monate sein, in denen er die Geschicke der großartigen Anlage an der Ems geleitet hat. Dabei deutete in der Schulzeit des heute 65jährigen nicht gerade viel auf eine Berufskarriere und Leitungsfunktionen im In- und Ausland hin.

Rebell und Romantiker zugleich

Geboren am 25. April 1955 in Hagen, wuchs Detlef Stang in einem ganz kleinen sauerländischen Dorf in der Gemeinde Schalksmühle auf, als der mittlere von drei Söhnen. Mehr als die Eltern prägte ihn sein Großvater, ein waschechter Kommunist, Wegbegleiter noch von Ernst Thälmann. So wuchs in dem Teenager der Rebell, der fortwährend über die Rettung der Welt sinnierte. Auf dem Zeppelin-Gymnasium im nahe gelegenen Lüdenscheid tat er sich ein wenig schwer, „Ich war ein schlechter und unmutiger Schüler. Zudem noch Opfer des Kurssystems, das damals eingeführt wurde.“ Sein Lieblingsfach war Geschichte, und Deutsch mochte er auch gerne. Vor allen Dingen den Poesiekurs, den man gemeinsam im Klassenverbund mit dem eben zusammengelegten Mädchengymnasium absolvierte. Er war der einzige Junge unter 32 Mädchen, was unter anderem zur Folge hatte, dass er wegen seiner dunkleren Stimme häufig zum Rezitieren von Gedichten aufgerufen wurde.

Gedichte rezitieren, das macht er heute noch gerne. Auch im Ökowerk Emden merkt man von dieser Leidenschaft für die Poesie, überall zieren Tafeln mit Gedichten das Gelände.

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Himmelsspringer: Ganz einfach mal tief fallen lassen

Mit einen Tandemsprung fängt sie oft an, die Liebe zum Fallschirmspringen. Welcher Ort kann dazu eigentlich schöner sein, als das Wattenmeer vor den Ostfriesischen Inseln? Wer hier aus dem Flugzeug springt und sich von ganz oben fallen lässt, der spürt nicht nur die sprichwörtliche Freiheit über den Wolken, sondern auch die atemberaubende Schönheit dieser Landschaft. Man muss sich den Himmel erobern, um die Erde zu begreifen. Weiterlesen “Himmelsspringer: Ganz einfach mal tief fallen lassen”

Ein Nachruf auf das Goldene Zeitalter: Unico Manninga

Die Bilder der reich geschmückten Ostfriesinnen des Mittelalters sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch wissenschaftlich sehr wertvoll. Sie gehören zu den ältesten Aufzeichnungen von Trachten in Deutschland. Als sie 1893 erstmals im Emder Jahrbuch veröffentlicht wurden, war dieses eine Sensation für alle Volkskundler. Bis dahin schlummerten die Schönheiten über Jahrhunderte im Lütetsburger Hausbuch, dem Familienbuch der Schlossherren-Familie Inn- und Knyphausen. Denn der Auftraggeber der farbigen Blätter war vor langer Zeit ihr Vorfahr: Unico Manninga.

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Gut gefüttert, Norddeich! Den Seehunden geht es prächtig

Fünfundzwanzig Kilo müssen sie mindestens schwer sein, um wieder selbstständig in ihrem Revier, der Nordsee, zu leben und auf Nahrungssuche zu gehen. Das ist das Auswilderungsgewicht für alle Seehunde, die während des Sommers in der Seehundstation in Norddeich Kraft getankt haben. Mit viel fetter Milch und Fisch aufgezogen, geht es nun in die Freiheit, startet die schönste Seehund-Saison des Jahres. Die ersten Jungtiere sind schon Anfang August wieder in die freie Wildbahn entlassen worden, die anderen werden ihnen nach und nach in den geflochtenen Weidenkorben folgen. Nur Freude und kein bisschen Wehmut sieht man beim Abschied, vor allen Dingen bei den Pflegern, die sich im Schnitt 63 Tage lang um die hungrigen Jungtiere mit dem Silberfell gekümmert haben. Weiterlesen “Gut gefüttert, Norddeich! Den Seehunden geht es prächtig”