Der Geschäftsführer vom Ökowerk Emden ist ein ganz besonderer Chef. Das spüren alle, die mit ihm zu tun haben: die Mitarbeiter, Pädagogen, Gäste und Besucher des weit über die Region hinaus bekannten Umweltbildungszentrums. Wenn Detlef Stang nun bald in Rente geht, dann werden es am Ende genau 16 Jahre und elf Monate sein, in denen er die Geschicke der großartigen Anlage an der Ems geleitet hat. Dabei deutete in der Schulzeit des heute 65jährigen nicht gerade viel auf eine Berufskarriere und Leitungsfunktionen im In- und Ausland hin.
Rebell und Romantiker zugleich
Geboren am 25. April 1955 in Hagen, wuchs Detlef Stang in einem ganz kleinen sauerländischen Dorf in der Gemeinde Schalksmühle auf, als der mittlere von drei Söhnen. Mehr als die Eltern prägte ihn sein Großvater, ein waschechter Kommunist, Wegbegleiter noch von Ernst Thälmann. So wuchs in dem Teenager der Rebell, der fortwährend über die Rettung der Welt sinnierte. Auf dem Zeppelin-Gymnasium im nahe gelegenen Lüdenscheid tat er sich ein wenig schwer, „Ich war ein schlechter und unmutiger Schüler. Zudem noch Opfer des Kurssystems, das damals eingeführt wurde.“ Sein Lieblingsfach war Geschichte, und Deutsch mochte er auch gerne. Vor allen Dingen den Poesiekurs, den man gemeinsam im Klassenverbund mit dem eben zusammengelegten Mädchengymnasium absolvierte. Er war der einzige Junge unter 32 Mädchen, was unter anderem zur Folge hatte, dass er wegen seiner dunkleren Stimme häufig zum Rezitieren von Gedichten aufgerufen wurde.
Gedichte rezitieren, das macht er heute noch gerne. Auch im Ökowerk Emden merkt man von dieser Leidenschaft für die Poesie, überall zieren Tafeln mit Gedichten das Gelände.
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