Traumberuf Nationalpark-Ranger: Jochen Runar

Seinen Rangerhut, den „Mounty“, trägt er nur zu besonderen Anlässen und durch die Dünenlandschaft streift er auch nicht wie Indiana Jones mit der Waffe im Anschlag, sondern friedlich mit dem E-Bike und in Dienstkleidung der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Dennoch ist sein Beruf einer von denen, bei dem der Gedanke an Abenteuer, Wildnis und grenzenloser Freiheit sehr schnell kommt. Jochen Runar ist der Nationalpark-Ranger von Langeoog.

Langeoog hat kein Nationalparkhaus wie die anderen Ostfriesischen Inseln. Dennoch muss sich einer vor Ort um den Nationalpark Wattenmeer kümmern, der mit Ausnahme des bebauten Dorfes und den für Tourismus reservierten Strandabschnitten weite Flächen der Insel einschließt: Es gilt die Natur im UNESCO Welterbe zu schützen, aber auch einer der zentralen Ansprechpartner und Informationsvermittler für viele Menschen zu sein. So lautet in etwa die Berufsbeschreibung eines Nationalpark-Rangers auf einer Urlaubsinsel. Jochen Runar ist in Ausübung seines Berufs immer beides: Wächter und Kommunikator in Personalunion. Die Medien schauen gerne vorbei zum Gespräch und Interview mit dem Ranger. Nicht nur Ostfriesland Reloaded, auch die FAZ war zum Portrait über ihn schon da, Buchautor:innen, und das Fernsehen sowieso.

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Speed und ganz viel Action: Strandsegeln, Ostfrieslands exotischster Outdoor-Sport

In Frankreich ist Strandsegeln Nationalsport. In Deutschland ist man davon zwar noch weit entfernt, doch auf den Ostfriesischen Inseln wird der wohl exotischste Sport der Nordsee bis heute mit viel Leidenschaft und Erfolg betrieben. Mit ihren Traumstränden sind sie geradezu prädestiniert für diese einzigartige Disziplin, die mit rasanten Fahrten auf weißen Sandpisten die Kunst des Segelns auf dem Land zelebriert – angetrieben von der unbändigen Kraft des Windes und vor atemberaubender Kulisse der wilden Meereswogen.

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Strandsegeln auf Langeoog: Spitzensport mit Bents

Rasend unterwegs: Immer mit der Nummer 605 segelt Thomas Bents die Strandregatta.

Auf Langeoog mit seinem 15 Kilometer langen Traumstrand wird das Segeln auf Sand schon besonders lange gepflegt. Der Langeooger Strandsegler Club, 1984 gegründet, besteht seit mittlerweile 37 Jahren. In dieser Zeit haben die rasanten Regattafahrer:innen der Insel unzählige nationale und internationale Meisterschaften gewonnen. Bis heute wird hier im Verein gesegelt, was mittlerweile eine Seltenheit auf den Ostfriesischen Inseln geworden ist. Das ist vor allen Dingen dem persönlichen und jahrelangen Einsatz vieler engagierter Strandsegler Langeoogs zu verdanken. Einer von ihnen ist Thomas Bents, selbst ein äußerst erfolgreicher Regatta-Segler, der von den fünfziger und sechziger Jahren zu berichten weiß, als es auf der Insel bereits frühe Spielarten des Strandsegelns gab.

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Segeln unter Regeln: Von FISLY und Formel 1 am weiten Strand

Wurde das Strandsegeln in den Anfangsjahren rein zum persönlichen Vergnügen betrieben, hat sich die Disziplin seit den Siebziger Jahren stark professionalisiert. Insbesondere beim Regatta-Segeln gibt es strenge Reglements, über die international die FISLY (Federation Internationale de Sand et Land Yachting) wacht – wie etwa über die Segelklassen des rasanten Sports. In welcher Klasse man ein Rennen segelt, das entscheidet beim Strandsegeln die Größe von Gefährt und Segel sowie die Geschwindigkeit, die maximal erreicht werden kann.

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200 Jahre Gauß: Vermessung Ostfrieslands oder Geodäsie mit Fernrohr und Satellit

Diese Ausgabe von Ostfriesland Reloaded ist wahren Abenteurern gewidmet. Denn das waren sie damals, die Landesvermesser, die mit ihren sperrigen Instrumenten Winkel vermaßen, lange Linien über das Land zogen und erstmals das Königreich Hannover genauestens kartografierten. Sie nahmen unglaubliche Strapazen auf sich, betraten auf ihren langen Expeditionsreisen oft weitestgehend noch unbekanntes Territorium. So auch in Ostfriesland. Das begrüßte sie mit Rauchschwaden vom Moorbrand, im Sturm schwankenden Türmen und sandigen Winden. Davon erzählen äußerst lebendig viele Briefe, die Carl Friedrich Gauß, der Chef der Mission, unablässig mit seinen Mitarbeitern austauschte. Komplett und zum ersten Mal vollständig nachzulesen sind sie nun in den “Correspondenzen”, geschrieben von André Sieland und so eben im Verlag Kessel erschienen.

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Von Langeoog zur Literatur: Gabriele Wohmann

Sie gilt als die unangefochtene „Königin der Kurzgeschichte“. Immerhin hat sie mehr als 600 davon in ihrem Leben geschrieben, immer ganz nah am Zeitgeist und den absurden Dingen, die Menschen im Alltag so treiben. Zu ihren erfolgreichsten Zeiten gehörte sie wie die Schriftstellergrößen Grass und Böll zum literarischen Inventar der Bonner Bundesrepublik.

Die Schriftstellerin mit dem scharfen Blick auf die kleinen Dinge des Lebens war zeitlebens in Darmstadt zu Hause, dem Sitz des PEN-Zentrums und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Hier wurde sie am 21. Mai 1932 geboren, hier starb sie am 22. Juni 2015 im Alter von 83 Jahren. Doch sie, die so fest an ihrem heimatlichen Nest hielt, ist in ihren jungen Jahren Richtung Norden ausgeflogen – nach Langeoog.

Hierhin zog es sie gleich zweimal: 1950 als Abiturientin für ein Jahr und drei Jahre später nochmals zusammen mit ihrem Mann Reiner, den sie gerade geheiratet hatte. 1954 ging es nach dem zweiten Intermezzo auf Langeoog dann wieder endgültig zurück nach Darmstadt. Wie kommt aber ein junges Mädchen dazu, plötzlich auf ein Internat an die ferne Nordsee zu gehen?

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Das Rätsel der Vermessung ist gelöst: Hier war’s!

“Gauß und der Granitstein auf Langeoog” – diese spannende Geschichte kann weiter geschrieben werden. Denn einem Experten für historische Messpunkte aus Hannover, André Sieland, ist es im Herbst 2020 gelungen, den originalen Standort der historisch ersten Landesvermessung  von Langeoog zu seinen Nachbarinseln und der Küste zu verorten. Dieser befand sich vor dem heutigen Wasserturm und direkt neben der Aussichtsplattform mit dem Fernrohr, und zwar rechts in den Wildrosenbüschen, wie die erstmals durchgeführten Messungen ergaben. Ostfriesland gehörte damals zum Königreich Hannover. Damit war auch Langeoog Teil der berühmten Gauß’schen Landesvermessung, die nächstes Jahr ihr 200jähriges Jubiläum feiert.


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Gauß und der Granitstein auf Langeoog

Ein kleines Quadrat aus Stein guckt aus dem Boden. Ganz unscheinbar liegt es neben der eigentlichen Attraktion auf den Kaapdünen von Langeoog: dem Wasserturm. Der Blick der meisten Besucher geht an dieser Stelle nach oben oder in die Ferne auf die Weiten der Dünenlandschaft und die Nordsee. Nach unten fällt er eher selten. Dabei hat der Granitstein neben dem Wahrzeichen der Insel viel zu erzählen. Denn die Platte mit dem eingeritzten Kreuz in der Mitte ist eigentlich das oberste Ende eines Pfeilers, der hier in den Boden geht. Und der befindet sich an historisch bedeutender Stelle. Weiterlesen “Gauß und der Granitstein auf Langeoog”

Die Kolonie, der Müll und die Silbermöwen

Der Möwenbestand schwankte in den letzten beiden Jahrhunderten stark und war auch immer Ausdruck seiner Zeit. Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurden Möwen gerne nur zum Vergnügen und Zeitvertreib gejagt: Ihre langen Federn waren in Mode und zierten die Hüte der Damenwelt. Auch auf Langeoog war der Bestand daher fast komplett dezimiert. 1875 errichtete man für die Möwenkolonie beim »Dreebargen« ein Naturschutzgebiet, das deutschlandweit erste und älteste Naturschutzgebiet für eine Tierart.

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