Ein Spitzentitel. Das hatten sie in der Literaturagentur gleich gespürt: „Die Schule am Meer“ ist ein großer Wurf. Und sie sollten Recht behalten. Der Juist-Roman, mit dem Sandra Lüpkes in 2020 der Durchbruch in die oberste Etage der deutschen Belletristik gelang, spielte vom Start weg in der ersten Liga mit. 20 Wochen war die bewegende Geschichte vom reformpädagogischen Internat an der rauhen Nordsee unter den ersten 20 Titeln der Spiegel-Bestsellerliste zu finden. Wie erlebt die Autorin, die viele Jahre auf Juist lebte und in Ostfriesland ihre literarischen Anfänge machte, diesen großen Erfolg?
Ostfriesland Reloaded im Gespräch mit Sandra Lüpkes



Ostfriesland Reloaded: Frau Lüpkes, auf Ihrer Autorinnen-Website ist zu lesen, dass die Ideen für Ihre Bücher zu Ihnen kommen, man eine richtig gute Geschichte daran erkennt, „dass sie einen nicht mehr los lässt und sich beinahe von selbst zu erzählen scheint“. Wie kam „Die Schule am Meer“ zu Ihnen?
Sandra Lüpkes: Ich lebe zwar nicht mehr auf Juist, sondern mittlerweile in Berlin. Aber bei einer Lesung auf der Insel vor einigen Jahren sah ich im Küstenmuseum, das sich in einem der ehemaligen Internatsgebäude im Inselort Loog befindet, eine vergilbte Schautafel über die historische „Schule am Meer“, die mich neugierig machte. So begann ich mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Ich war mir anfangs gar nicht bewusst, und lange auch nicht sicher, dass und ob dieser Stoff einen Roman trägt. Ich habe mich dann im kalten Winter auf Juist vergraben, weiter geforscht und angefangen zu schreiben. Nach etwa achtzig Seiten stand für mich fest, dass diese Geschichte erzählt werden muss.
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