Extrem komplex sind die Zusammenhänge rund um das Weltnaturerbe Wattenmeer. Das sagt selbst diejenige, die sich blind in einer komplizierten Organisationsstruktur aus politischen Konferenzen, Councils und Boards auskennt und täglich mit internationalen Taskforces, Teams und Netzwerkgruppen zu tun hat. Anja Domnick sitzt als Projekt-Managerin im Gemeinsamen Wattenmeersekretariat der drei Anrainernationen in Wilhelmshaven mitten drin im Geflecht. Die Strategin ist dort ein wichtiger Knoten. Netzwerken ist ihr Geschäft und ihre Leidenschaft: das komplizierte Verwaltungsgebilde Wattenmeer zu erklären, mit Leben zu füllen und zu den Menschen der Region zu bringen.
Ostfriesland Reloaded im Gespräch mit Anja Domnick
Ostfriesland Reloaded: Frau Domnick, das Wattenmeer hat gerade erst wieder Geburtstag gefeiert. Vor genau zwölf Jahren wurde es zur Naturlandschaft von „außergewöhnlichem universellen Wert“ erklärt und damit das zweite UNESCO-Weltnaturerbe Deutschlands. Wie waren die Feierlichkeiten dieses Jahr?
Anja Domnick: Es gab vielfältige Veranstaltungen in allen Regionen, an der Küste, auf den Inseln: kostenlose Wattwanderungen für Einheimische, ausgewählte Fahrradrouten, eine Sternennacht im Wattenmeer und sogar einen Hof-Gottesdienst. Mich hat besonders gefreut, dass das Programm auch sehr gut von den Einheimischen angenommen wurde, nicht nur von den Feriengästen. Es wurde tatsächlich richtig gefeiert, bedingt durch die COVID19-Pandemie dieses Jahr erneut kleiner und mit Abstand oder digital in den sozialen Netzwerken. Der Facebook-Post, den unsere Kollegen vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer veröffentlichten, erreichte über 4.400 Personen.
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