Da musste also erst eine Frau kommen, um einer absoluten Männerdomäne frischen Wind einzuhauchen: Die Rede ist von Elisabeth Peters, Deutschlands Fachfrau in Sachen Shanties. Wer immer zu diesem Thema recherchiert, kommt an diesem Namen einfach nicht vorbei. Auf ihre Vorträge und Referate beziehen sich heute eigentlich alle, die über diese ganz spezielle Form des gemeinsamen Männergesangs öffentlich wirken oder schreiben: sei es auf Wikipedia, in Fachzeitschriften der Chorszene oder in den Verbänden und Organisationen, die das Genre hervorgebracht hat.
Sie ist eine Pionierin und eine wahrhaftige Missionarin des originalen Shanties – und eine echte “Dompteuse” noch dazu: Denn so bezeichnen sie mit liebevollen Respekt ihre Shantymen, De Flinthörners. Den weit über Langeoog hinaus bekannten Shantychor leitet sie, die in Esens Zuhause ist, seit mittlerweile 35 Jahren. Für sie ist der Inselchor auch eine ideale öffentliche Plattform, um Shanties als das zu präsentieren, was sie ursprünglich sind: Arbeiterlieder auf rauher See, die weit entfernt sind vom Idyll frisch gestärkter weißer Matrosenhemden.
In der aktuellen Ausgabe stellt Ostfriesland Reloaded Ihnen diese Frau, die mehr als 20 Jahre im Vorstand der International Shanty and Seasong Association (ISSA) gewirkt hat und bis 2018 auch Leiterin der Musikkommission im Fachverband der Shantychöre Deutschland (FSD) war, einmal genauer vor. Wer ist diese Frau mit der großen Leidenschaft für Shanties, wie fing alles mal musikalisch mit ihr an und woher hat die resolute Chorleiterin eigentlich ihren so zarten Spitznamen “Puppa”, unter dem sie fast jeder kennt? Das lesen Sie alles im neuen Portrait von Ostfriesland Reloaded. Ganz viel Neues über Shanties können Sie im zweiten Artikel lernen. Denn kein geringerer als Puppa Peters selbst hat ihn verfasst – die ideale Einführung für uns Kulturbanausen, die wir in aller Regel bei diesem Thema sind. Danach werden Sie garantiert Shanties und Seemannslieder nie mehr verwechseln!
Zum guten Schluss bezieht auch Puppa Peters in der hier regelmäßig erscheinenden Rubrik Nachgefragt Stellung und setzt sich unter anderem auch mit der Frage auseinander, was sie machen würde, wenn sie Häuptling von Ostfriesland wäre.
Genau heute Abend, am 30. März 2020, wäre eigentlich die mit Spannung erwartete Premiere für De Flinthörners, hätten sie ihre neue Show für 2020 wieder im Haus der Insel auf Langeoog präsentiert. Diese entfällt in Zeiten des grassierenden Corona-Virus aus guten Gründen. Ostfriesland Reloaded kann natürlich für das Live-Spektakel auf der Bühne kein Ersatz sein, aber vielleicht lässt sich mit diesem Shanty-Spezial der Ausfall ein wenig leichter verkraften.
Bleiben Sie gesund und viel Spaß beim Lesen!