… und viele Sternschnuppen: Wünsch Dir was!

Im Wonnemonat Mai funkelt und flitzt es am Himmel. Starke Aktivität vermeldet der Sternschnuppenkalender: die Aquariiden sind da! Das sind Staubspuren, die der berühmte Halleysche Komet hinterlassen hat und die wir auf unserer Planetenbahn jedes Jahr Anfang Mai kreuzen. Danach regnet es förmlich Sternschnuppen am Firmament. Fast einen ganzen Monat lang bis zum 28. Mai sind sie zu sehen, allerdings nur für Frühaufsteher.

Radiant Lexikon AstronomieVerlängert man die Spuren von Sternschnuppen am Himmel, kreuzen sie sich irgendwann immer an einem Punkt. Das ist rein perspektivisch bedingt. Aber das Sternbild in dem dieser Kreuzungspunkt liegt, der so genannte Radiant, das gibt dem Sternschnuppenschwarm dann seinen Namen. Die Mai-Aquariiden haben ihren Namen vom Sternbild Wassermann (Aquarius) – in dem liegt nämlich ihr Radiant. Genaugenommen bei dessen Stern Eta, von dem sie auch ihren Zweitnamen haben: die Eta-Aquariiden.

Diese sind den Menschen seit mehr als zweitausend Jahren bekannt. Jetzt im Mai steigt das Sternbild Wassermann in nördlichen Breitengeraden erst nach zwei Uhr morgens über den Horizont im Osten auf. Die beste Zeit zur Beobachtung ist daher zwischen vier und fünf Uhr morgens während der Morgendämmerung. Nur eine kurze Stunde und nur ganz tief über dem Horizont sind sie zu sehen. Nach fünf Uhr ist der Himmel dann wieder zu hell.

Die meisten Sternschnuppen pro Stunde, das Aktivitätsmaximum, war für die Mai-Aquiiriden in diesem Jahr zwischen dem 5. und 6. Mai datiert. Mit einer Fallrate von 65 Sternschnuppen pro Stunde sollte es rein rechnerisch vom Himmel regnen. Doch das war ein denkbar schlechter Tag: der Himmel bedeckt und die Mondkonstellation ungünstig. Es war kurz vor Vollmond, die schlechtesten Voraussetzungen für Sternschnuppenbeobachtung. Jetzt werden die Rahmenbedingungen besser: “Die größten Chancen Sternschnuppen zu sehen, haben sie von daher um den Neumond herum, der am 25. Mai stattfindet”, raten die Experten vom Sternschnuppenkalender. “Da der Eintrittswinkel sehr flach liegt, kann man diese Sternschnuppen sehr lange beobachten. Es bleibt also genügend Zeit zum Wünschen.”

Ralf Ulrichs“Eine sieht man immer!” Ralf Ulrichs, Astronom aus Leidenschaft und mittlerweile auch Eigentümer der Sternwarte auf Norderney, hat schon viele Sternschnuppen in seinem Leben gezählt. Im August waren es mal 70 in der Stunde. Auf der ostfriesischen Insel sind die Voraussetzungen dafür natürlich ideal, stört kaum anderes Licht die Beobachtung und verschmutzt die Nacht. “Wichtig ist vor allen Dingen ein dunkler Himmel, wenn man möglichst viele Sternschnuppen sehen will.” Im Mai sind es aber nicht nur die Aquariiden am frühen Morgen, sondern vor allen Dingen die Planeten Jupiter und Saturn, die am Nachthimmel zu beobachten sind.

Das geht allerdings nicht mehr mit bloßem Auge wie bei den Sternschnuppen, sondern nur mit einem Teleskop. Über ein sehr leistungsstarkes Instrument verfügt die Wilhelm Dorenbusch-Sternwarte auf Norderney, die von einem sehr engagierten Team aus Amateur-Astronomen betreut wird. Im Rahmen der Führungen, die in der Sommersaison immer Dienstagabend stattfinden, kann dort jeder unter professioneller Betreuung – vorausgesetzt, der Himmel ist nicht bedeckt – die Sterne über der Nordsee beobachten. Ein einmaliges Erlebnis. Die Website der ostfriesischen Sternenjäger macht richtig Appetit auf mehr als nur Sternschnuppen:

Gerade die Besucher von Norderney, die aus den Ballungszentren auf die Insel kommen, können nach dem Untergang der Sonne auf der Insel ein kleines Wunder erleben. Man erlebt in der Natur wie es dunkler wird. Alle Eindrücke muß man auf sich wirken lassen. Man erlebt die Farbe der Dämmerung, man spürt plötzlich, wie alles stiller wird. Das Gehör wird sensibler: Alles was um uns herum passiert, wird viel intensiver wahrgenommen. Die Luft wird kühler, die Natur atmet aus – es riecht nach Pflanzen. Wenn man so den Blick nach oben richtet – und keine Wolken aufgezogen sind – füllt sich der Himmel nach und nach mit Sternen. Wir sehen zahllose Sterne, Planeten und ferne Nebel in der sich über den Himmel ziehenden Milchstraße. Geradezu gigantisch wirkt das Himmelszelt in einer klaren Neumondnacht. Dann sind mit dem bloßen Auge Himmelskörper zu beobachten, die viele Gäste zum ersten Mal sehen.

 

Wilhelm Dorenbusch Sternwarte Norderney
Öffnungszeiten: Jeden Dienstag (März-Oktober/November)  um 20:00 Uhr (Einlass 19:30 Uhr) steht die Sternwarte den Besuchern zur Besichtigung offen, der Eintritt liegt bei 6,-€. Gruppen unter 15 Personen zahlen pauschal 90 ,- EUR
Am Kap 31 a (Schotterweg)
Telefon: 0176/249 28 209 oder 04932/8619979
Sternwarte direkt: 04932/8619979 (nicht immer besetzt)

e-mail: sternwarteney@aol.com oder sternwarteney@web.de

Internet: http://www.sternwarte-norderney.de

 

 

 

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