Es gibt kaum eine Sportveranstaltung in Deutschland, die Langstreckenläufer näher ans Meer und Häfen bringt wie der EWE Nordseelauf. Los geht’s wieder am 17. Juni. Ostfriesland Reloaded ganz aktuell im Gespräch mit Carolin Wulke, der Geschäftsführerin von Die Nordsee GmbH, über den besonderen Spirit dieses Rennens.
Ostfriesland Reloaded: Frau Wulke, was macht den EWE Nordseelauf eigentlich so einzigartig?
Carolin Wulke: Die Nordsee ist das Zugpferd. Unsere Teilnehmer kommen um das Meer, die Küste und die Inseln zu erleben. Das Erlebnis der maritimen Landschaft steht bei den meisten im Vordergrund. Es ist ein Volkslauf bei dem es auch, aber nicht nur, um Rekorde und Zeiten geht.
Ostfriesland Reloaded: Sieben Etappen in acht Tagen, dazwischen ein Tag Pause – das klingt aber durchaus anspruchsvoll.
Carolin Wulke: In unseren Etappenpaketen, etwa dem Rundum-Sorglos-Paket mit Übernachtungen, Transfers für Bus und Fähren, den Startgeldern und vielem mehr, kommen wir den unterschiedlichen Ansprüchen der Teilnehmer entgegen. Hier kann man zwei Etappen bündeln oder eine sportliche Variante mit drei Etappen wählen. Da ist für jeden etwas dabei.
Ostfriesland Reloaded: Und sehr ambitionierte Läufer und Läuferinnen nehmen das komplette Paket und laufen alle sieben Rennen hintereinander?
Carolin Wulke: Ja, genau. Die Etappen sind zwischen 10 und 12 Kilometer lang. Einige Sportler nutzen den EWE Nordseelauf auch als Vorbereitung für ihre Marathon-Wettkämpfe später im Jahr und steigern hier Ausdauer und Grundschnelligkeit. Das ist aber eher die Ausnahme. Insgesamt haben wir ein sehr gemischtes Teilnehmerfeld – von puren Genussläufern bis zu sehr ergebnisorientierten Wettkämpfern. Wir haben auch ein kleines internationales Starterfeld. So waren in der Vergangenheit schon Läufer aus der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Luxemburg und auch Frankreich dabei.
Ostfriesland Reloaded: Der EWE Nordseelauf wurde 2002 zum erstenmal ausgetragen, ist mittlerweile also ein Sportevent mit Geschichte. Gibt es eigentlich regelrechte Stammläufer?
Carolin Wulke: Rund 50 Prozent der Teilnehmer waren schon mal dabei und kommen immer wieder. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre bei uns, das “Du” und die Gemeinschaft der Läufer, die im Laufe einer intensiven Woche unweigerlich entsteht. Wir haben nicht nur Geschichte geschrieben, sondern könnten auch viele erzählen… Wie Ehen, die hier ihren Anfang nahmen, oder Ehepaare, die sich seit Jahrzehnten immer wieder zum Urlaub mit einem gemeinsamen EWE-Lauf an der Nordsee verabreden.
Ostfriesland Reloaded: Die Nordseeküste Niedersachsens ist lang, die Auswahl an Bilderbuchdestinationen für die Erlebnisetappen groß. Wonach richtet sich die Streckenführung?
Carolin Wulke: Zunächst einmal nach den zwanzig Orten und Inseln, die wir als Die Nordsee GmbH in der niedersächsischen Küstenregion vertreten. Auch ist bei uns der Endpunkt einer Etappe nicht automatisch der Startpunkt für die nächste. Das gibt uns ein wenig Flexibilität bei der Auswahl der Start- und Zielorte, die sich vor allen Dingen danach richtet, eine schöne, touristisch anregende Strecke anzubieten.
Ostfriesland Reloaded: Dieses Jahr sind weniger Inseln auf dem Programm. Woran liegt das?
Carolin Wulke: Alle vier Jahre macht der EWE Nordseelauf nur auf den Ostfriesischen Inseln Station. Dieser Rhythmus hat sich seit 2004 etabliert. Letztes Jahr, 2016, war dies wieder der Fall. Dieses Jahr und auch die nächsten steht die Küste etwas im Vordergrund, wobei wir auch 2017 mit Baltrum und Spiekeroog zwei wunderschöne Inseletappen im Programm haben. Darüber hinaus geht es ganz in den Westen, nach Greetsiel und Pilsum auf der Krummhörn, und ganz in den Osten der niedersächsischen Nordseeküste, nach Otterndorf an der Elbe. Mit Horumersiel im Wangerland, dem Dornumerland und der Schlussetappe in Bremerhaven bietet sich den Läufern der gesamten Tour ein Panorama in sieben Etappen, das gespickt ist mit Highlights der Nordseeküste.
Ostfriesland Reloaded: Muss ich eigentlich Tourist sein und im Hotel übernachten oder kann ich als Ortsansässiger auch mitmachen?
Carolin Wulke: Der EWE Nordseelauf ist natürlich ideal für den Gast, weil er sich um die Logistik und Übernachtung nicht zu kümmern braucht und sich nur auf das Laufen und die schöne Umgebung konzentrieren kann. Aber mitlaufen kann jeder und jede! Wir haben extra ein Angebot für Selbstversorger konzipiert, die sich nur für die Läufe und eventuell noch für die Fähren anmelden möchten. Der EWE Nordseelauf ist daher auch eine gute Gelegenheit für alle Einwohner entlang der Küste, die Heimat Nordsee zu Fuß zu erkunden und zu entdecken: Als Krummhörner mal über die ostfriesische Landesgrenze nach Butjadingen zu schauen und umgekehrt, das eigene Land einfach mal aus einer ganz anderen Perspektive laufend zu erleben.
Ostfriesland Reloaded: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Wulke.
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Die Nordsee GmbH und der EWE Nordseelauf
Mit mehr als 24 Millionen Übernachtungen pro Jahr ist die niedersächsische Nordsee eine der führenden Urlaubsregionen in Deutschland. Sie reicht von den ostfriesischen Küstenorten und Inseln ganz im Westen bis nach Cuxhaven an der Elbe im Osten. Die Kommunikation über diese äußerst abwechslungsreiche Landschaft am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer steuert Die Nordsee GmbH mit Sitz in Schortens.

Seit dem 1. Juli 2015 ist Carolin Wulke Geschäftsführerin der übergreifenden Dachorganisation in der sich insgesamt zwanzig Küstenorte und Inseln zusammengeschlossen haben. Die Nordsee GmbH ist Veranstalter des EWE Nordseelaufs, der 2002 gemeinsam mit der Kirche im Tourismus ins Leben gerufen wurde. Der EWE Nordseelauf startet 2017 am Samstag, den 17. Juni, in Horumersiel und endet acht Tage später am Samstag, den 24. Juni, in Bremerhaven. Ausführliche Informationen zum Streckenverlauf, zu den Etappen, den Buchungspaketen, der Ausschreibung für den Lauf, der Anmeldung und den Preisen finden sich auf der offiziellen EWE Nordseelauf-Website.
Wer eines der vier Etappenpakete mit Rundum-Versorgung buchen will, der sollte das bald tun: Hier endet die Anmeldung am 17. Mai. Selbstversorger, die als Tourläufer alle Etappen mitlaufen möchten, können noch bis zum 31. Mai reservieren. Selbstversorger, die nur einzelne Etappen anvisieren, können auch noch über diese Frist hinaus spontan im Voraus buchen – so lange die Obergrenze von 600 Teilnehmern pro Etappe nicht überschritten wird.