Auf glattem Eis: Eisstockschießen und Schlittschuhlaufen

Eisstockschießen, verwandt mit dem Curling, ist eigentlich eher im Alpenraum beheimatet. Doch auch in Ostfriesland kann man sich zunehmend für den alten Volkssport erwärmen, der sich früher nur in Gegenden mit zufrierenden Gewässern verbreitete und nur im Winter gespielt wurde. Mittlerweile gibt es jedoch Möglichkeiten, Eisstockschießen auch Indoor auszutragen, so dass man in Zeiten wärmerer Winter nicht mehr ganz so stark von frostigen Temperaturen abhängig ist.

Wie beispielsweise in der Blumenstadt Wiesmoor. Dort, wo im Sommer prächtigste Flora zu bestaunen ist, auf der Mehrzweckfläche der städtischen Blumenhalle,  wird regelmäßig im Winter eine Eisstockschießbahn aufgebaut. Die ist aus synthetischem Eis, habe aber nahezu die gleiche Gleitfähigkeiten wie natürliches Eis, so die Betreiber. Dafür ist die Kunststoffeisbahn aber weitaus umweltschonender und die Füße werden auch nicht kalt.

Zwei Bahnen mit je acht Eisstöcken stehen zu fünf Spielzeiten zur Verfügung. Eine Spielzeit dauert 105 Minuten und kostet für einen Erwachsenen 7 Euro, bei Gruppenbuchungen wird es noch günstiger. Die Regeln sind recht einfach zu erlernen. Im Prinzip geht es darum, dem eigenen Eisstock so nah wie möglich an die “Daube” zu schießen, näher als die gegnerische Mannschaft.

Eisstockschießen ist wie Curling ein Präzisonssport, doch das Sportgerät unterscheidet sich. Beim Eisstockschießen arbeit man nicht mit einem Spielstein aus poliertem Granit und mit flachem Griff, sondern mit einem sogenannten Stock, der meist aus Birnen- oder Ahornholz gefertigt ist. Dieser besteht aus einer Laufsohle, einem Stockkörper und einem Holzstiel aus Birke oder Esche. Die Stöcke besitzen zudem einen schmiede­eisernen Ring und können sich in Form, Größe und Gewicht unterscheiden.

Spaß auf glattem Eis bringt natürlich auch das bewährte Schlittschuhlaufen. Beliebt und bekannt ist die Nörder Schöfelbahn, mit 500 Quadratmetern die größte überdachte Eisbahn Ostfrieslands. Pünklich mit dem Weihnachtsmarkt in Norden öffnet sie jedes Jahr ihre Pforten auf dem großen Marktplatz im Herzen der Stadt, aber nur bis zum 8. Januar 2017. Wer also auch den Rest des Winters noch mit schwungvollen Kufen seine Linien ziehen will, dem bleibt nur das Kunststoffeis von Wiesmoor oder die Outdoor-Variante.

Denn was gibt es Schöneres als in freier Natur übers Eis zu gleiten? Möglich war dieses zumindest ab 18. Januar diesen Jahres im Moormerland im Landkreis Leer, auf der Eisbahn des Sportvereins Concordia. Der Verein hatte Tage zuvor die Felder mit Wasser geflutet und so endstand bei klirrender Kälte eine riesige Freiluftbahn. Das hat Tradition, doch zuletzt war dies 2013 möglich, danach waren die Winter immer zu mild. Bereits am späten Nachmittag der Freigabe tummelten sich 300 Schlittschuhfans auf dem spiegelglatten Eisfeld. Doch angesichts des aktuellen Tauwetters ist der Spaß wohl nur von kurzer Dauer.

Unter den warmen Wintern hat auch eine ausgesprochene Traditionsveranstaltung in den benachbarten Niederlanden zu leiden: die Elfstedendocht. Seit zwanzig Jahren kann der Langstrecken-Wettkampf auf Natureis, der Eisschnellläufer über eine fast 200 Kilometer lange Strecke vorbei an elf friesischen Orten führt, nicht mehr ausgetragen werden. Dazu muss das Eis auf der gesamten Strecke eine Dicke von 15 Zentimetern haben. Das war 1997 das letzte Mal der Fall. Daran wird sich vermutlich auch 2017 nichts mehr ändern.

___________________________________________________________________

Information und Anmeldungen für Eisstockschießen in der Halle:
Luftkurort Wiesmoor Touristik GmbH
Dahlienstraße 26, 26639 Wiesmoor
Telefon 04944 91980, Internet: http://www.heiss-auf-eis.com

Kommentar verfassen