Bilderrätsel: Was ist das für eine Maschine?

Hier ist die Sendung mit der Maus aus Ostfriesland: Wie kommt der Tee in den Teebeutel? Richtig! Genau mit so einer Konstruktion aus Rollen und Bändern. Es handelt sich nämlich um eine echte Teebeutelpackmaschine. Bevor diese von einem Mitarbeiter der Firma Teekanne um 1930 zur Produktion von Teebeuteln erfunden wurde, verpackte und verschiffte man Teeproben noch in solchen Dosen:

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Entstanden ist die Idee, Tee in kleine praktische Beutel zu packen, eher zufällig Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein amerikanischer Teehändler, Thomas Sullivan, verpackte seine Proben für den Transport in kleine Beutelchen aus Seide. Die Empfänger sollten den Tee eigentlich aus den Beuteln nehmen. Doch diese tauchten das Säckchen einfach direkt ins Wasser statt es umzufüllen – und schon war der Teebeutel erfunden. In der Folge experimentierte man mit dem Material: Wie sich zeigte, machten mit Klebstoff verklebte Papiertüten den Tee ganz schön pappig, mit Baumwolle schmeckte er muffig, mit Mull entfaltete sich der Geschmack nicht so richtig. Schließlich ging man dazu über die kleinen Säckchen aus speziell gefertigtem, geschmacksneutralem Pergamentpapier herzustellen. Die Teebeutel der ersten Teepackmaschine waren zu 70 Prozent aus Zellulose und zu 30 Prozent aus Manilafasern zusammengesetzt. Heute werden Teebeutel ohne Klebstoff in einem speziellen Faltverfahren hergestellt. Sie bestehen vorwiegend aus Abacé-Fasern, einem Bananengewächs aus Ostasien, oder alternativ aus Biokunststoffen.

packmaschine-vertikalDie Teebeutelpackmaschine aus dem Teemuseum in Norden ist noch voll betriebsfähig und macht automatisch das, was der Teekanne-Mitarbeiter Adolf Rambold einst erfand: Er faltete einen rechteckigen, ungefähr 15 cm langen Papierstreifen zu einem Schlauch, der etwa in der Mitte geknickt und von beiden Seiten mit Tee befüllt wurde. Das längere Ende wurde über das andere geklappt und mit einer Heftklammer verschlossen, so dass zwei Kammern entstanden. Durch diese Methode wird eine größere Fläche vom Wasser umspült und der Tee kann sein Aroma besser entfalten. Zu dem Doppelkammerbeutel kam 1949 der Heftklammerverschluss. Aus Umweltschutz- und Kostengründen verzichten Teeunternehmen unserer Tage jedoch zunehmend auf die Heftklammer.

Heutige Verpackungsmaschinen befüllen bis zu 400 Teebeutel pro Minute, was zu einer Produktion von 10 Millionen Teebeuteln am Tag führen kann.

Übrigens, ob man Tee lose oder aus Teebeuteln trinkt, macht geschmacklich absolut keinen Unterschied. Denn die Ausgangsware, der geerntete Tee, ist immer identisch, es wird nur während der Produktion immer feiner gesiebt. Der Tee wird dabei zwar immer kleiner, bleibt aber bei allen vier Siebstufen stets der gleiche. Ostfriesland Reloaded gönnt sich auf jeden Fall jetzt ein paar köstliche Tässchen – drei mindestens! Denn das ist ja bekanntlich Ostfriesenrecht.

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